Mensch und wolf in der Dübener Heide

Seit Ende der 1990er Jahre gibt es wieder freilebende Wölfe in Deutschland. Zwischenzeitlich ist der Wolf auch in der Dübener Heide angekommen. Seit mehreren Jahren gibt es fest ansässige reproduzierende Rudel. Das hiesige Nahrungsangebot und die ungestörten Rückzugsmöglichkeiten bieten dem Wolf einen attraktiven Lebensraum. Für die Menschen in der Dübener Heide ist die Wiedereinwanderung des Wolfes, hinsichtlich der Beziehungen zur Nutztierhaltung, ein herausfordernder Prozess.

Begleitend sehen die Bundesländer (vgl. Ansprechpartner für Sachsen bzw. Sachsen-Anhalt) Managementangebote der finanziellen Unterstützung bei der Schadensvorsorge sowie zum Ausgleich im Schadensfall vor. Vor allem Schafe müssen durch geeignete Maßnahmen vor Übergriffen durch den Wolf geschützt werden. In der Dübener Heide sind Rinderhaltung, Pferdehöfe und Damwildgatter weit verbreitet, was spezielle Anforderungen an den Herdenschutz stellt.

Im Juni 2019 fanden Workshops zum Thema Herdenschutz im Naturpark Dübener Heide statt, bei denen spezifische offene Fragestellungen aufgegriffen wurden. Details zu den beiden Pilotveranstaltungen finden Sie unter:
https://naturpark-duebener-heide.de/2019/05/20/workshops-zum-thema-herdenschutz-im-naturpark-duebener-heide/

Unsicherheiten bestehen auch in anderen Bereichen - zum Beispiel hinsichtlich von Beziehungen zum Tourismus, der Jagd oder zum allgemeinen gesellschaftlichen Umgang mit dem Wolf. Menschen schufen die Kulturlandschaft, wie sie für die Dübener Heide charakteristisch ist. Sie sind eng mit ihrer Heimat verbunden und dazu befähigt, sie nachhaltig zu schützen und zu nutzen.

Im Oktober 2016 fand der 1. Thementag "Wolf und Mensch" im NaturparkHaus in Bad Düben statt, in dem das künftige Verhältnis von Mensch und Wolf in der Dübener Heide offen diskutiert wurde. Details zu dieser Veranstaltung finden Sie unter:
https://www.regiocrowd.com/duebener-heide/2018/01/20/auswertung-zum-thementag-wolf-mensch/

Der 2. Thementag wurde im September 2021 ebenfalls im NaturparkHaus in Bad Düben veranstaltet. Im Podcast hören Sie verschiedene Sichtweisen auf Meister Isegrim:

Biologie des Wolfes

Wölfe leben in einer Familie, dem Wolfsrudel, zu dem die beiden Elterntiere und deren Nachwuchs aus zwei Generationen (die Jährlinge und die Welpen) gehören. Jedes Wolfsrudel beansprucht ein eigenes Territorium, welches gegenüber anderen Wolfsrudeln verteidigt wird.

Die beiden Elterntiere eines Wolfsrudels sind am erfahrensten und die „Revierinhaber“, die Welpen die jüngsten und unerfahrensten Rudelmitglieder. Deren ältere Geschwister, die sogenannten Jährlinge, sind der Wolfsnachwuchs aus dem Vorjahr. Bis zu einem Alter von 1 bis 2 Jahren (teils auch länger) verbleiben diese schon recht selbstständigen Jungwölfe noch im elterlichen Revier und helfen bei der Aufzucht ihrer jüngeren Geschwister. Dann wandern sie auf der Suche nach einem eigenen Revier und einem eigenen Paarungspartner ab.

In Deutschland ernähren sich Wölfe überwiegend von unseren wildlebenden Huftieren. In der Dübener Heide sind das Rehe, Rothirsche und Wildschweine. Der Biber wird als perspektivische Wolfsbeute in der Dübener Heide diskutiert.

ihre ansprechpartner für den wolf in der dübener heide

SACHSEN

  • Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
Abteilung 6: Naturschutz, Landschaftspflege,
Fachstelle Wolf: www.wolf.sachsen.de

zuständig für:
•    Koordination des Wolfsmanagements
•    Öffentlichkeitsarbeit zum Wolfsmanagement
•    Wolfsmonitoring und Dokumentation
•    Rissbegutachtung
•    Beratung zum vorbeugenden Herdenschutz



Fachpublikationen zum Thema Wolf (Herausgeber ist das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft):  

SACHSEN-ANHALT

  • Landesamt für Umweltschutz (LAU)
Fachbereich Naturschutz,
Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI): www.lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/das-wolfskompetenzzentrum-wzi 

zuständig für den präventiven Herdenschutz


  • Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Anhalt
zuständige Antrags- und Bewilligungsbehörde für Maßnahmen für den Herdenschutz

Die Antragsunterlagen zur Förderung von Maßnahmen zum Herdenschutz vor dem Wolf finden Sie unter:


Fachpublikationen zum Thema Wolf (Herausgeber ist das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt):

informations- und bildungsmaterialien rund um den Wolf

Die DBBW, Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, berät Bund und Länder bei Fragen zu wildlebenden Wölfen in Deutschland. Sie fasst die in den einzelnen Bundesländern erhobenen Daten zum Wolfsvorkommen zusammen, bereitet sie auf und stellt sie der Öffentlichkeit auf dieser Website zur Verfügung: www.dbb-wolf.de

Über die "Karte der Territorien" des DBBW können Sie die Verbreitung des Wolfes in der Dübener Heide einsehen. Wählen Sie dafür das gewünschte Monitoringjahr aus und als Territorium im Dropdown "Dübener Heide". Mit den Vorkommen "Authausener Wald (ATW)" im Landkreis Nordsachsen und "Dübener Heide (DH)" im sachsen-anhaltischen Teil der Dübener Heide liegen derzeit die Reviere von zwei Wolfsrudeln beinahe vollständig im Naturpark Dübener Heide.


Bildungsmaterialien für Kinder und Jugendliche


Weiteres Bildungsmaterial rund um das Thema Wolf stellt Ihnen der Fachbereich "Bildung für nachhhaltige Entwicklung (BNE)" im NaturparkHaus gern auf Anfrage zur Verfügung. Bitte schreiben Sie dazu eine E-Mail an bne@naturpark-duebener-heide.de. Bildungsmaterialien zu anderen Themenbereichen finden Sie unter www.naturpark-duebener-heide.de/bildungsmaterial.


Für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus



Für Touristen/Wanderer



Für Natur-/Artenschützer



Für Tierhalter



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