Aufgaben und Ziele des Naturparks Dübener Heide

Naturparkidee

Der Landschaftsraum Dübener Heide wurde 1992/1993 von den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Naturpark mit länderübergreifendem Ansatz ernannt. Die beiden Naturparke liegen mit ihren Gebieten zwischen den Städten Bitterfeld-Wolfen, Lutherstadt Wittenberg, Torgau und Eilenburg. Trägerverein ist der rund 320 Mitglieder zählende Verein Dübener Heide, der von den Bundesländern mit der Pflege- und Entwicklung der Kulturlandschaft beauftragt ist. 

Bundesweit gibt es 104 Naturparke, verteilt auf rund 28 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Sie gelten als großräumige Landschaften, die überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen. Naturparke bewahren und entwickeln Natur und Landschaft mit und für Menschen. Sie eignen sich besonders für Erholung, Wohnen und Naturerleben. Als definierte Schutzgebietskategorie nach dem Bundesnaturschutzgesetz verbinden Naturparke den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft. Sie streben die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und guter Lebensqualität an.

Naturparke sind Vorbildlandschaften für die Entwicklung ländlicher Regionen insgesamt. Sie bieten Menschen die Chance, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und eine nachhaltige Entwicklung selbst zu gestalten. Naturparke besitzen auch auf europäischer Ebene eine zukunftsweisende Rolle für den Schutz der Natur, die landschaftsbezogene Erholung und die integrierte nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums.

Das Pflege- und Entwicklungskonzept: ein Entwicklungsplan für die Naturparkregion

In den Jahren 2004 bis 2006 entstand das Pflege- und Entwicklungskonzept (PEK) für beide Landesteile der Dübener Heide. Das PEK ist der Entwicklungsplan für die Zukunft der Dübener Heide als Naturpark. Er beinhaltet die Aufgabenstellungen für den Naturparkträger, den Verein Dübener Heide e.V., und seine Partner.

Der Naturpark-Entwicklungsplan ist regelmäßig zu überprüfen und fortzuschreiben. Der erste Fortschreibungsprozess startete im Herbst 2018. Im Zeitraum bis September 2020 erarbeiteten die beauftragten Planungsbüros neuland+ und StegnerPlan in Zusammenarbeit mit der Naturparkverwaltung und verschiedenen Interessengruppen aus der Dübener Heide den neuen Leitfaden für die Naturparkarbeit bis 2030. Die jeweilige Landesfassung als Kurz- und Langversion können Sie hier einsehen und herunterladen:



Im Erklärvideo sehen Sie den PEK-Entstehungsprozess und die wichtigsten Zielsetzungen für die Naturparkarbeit der nächsten zehn Jahre: 

Förderung

Die Fortschreibung der Pflege- und Entwicklungskonzeption für den Naturpark Dübener Heide/Sachsen wurde in Kooperation mit dem Landratsamt Nordsachsen/UNB und dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft durchgeführt und aus Mitteln des Freistaates Sachsen finanziert.

Die Fortschreibung der Pflege- und Entwicklungskonzeption für den Naturpark Dübener Heide/Sachsen-Anhalt wurde aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.

Entstehung und Entwicklung
der Dübener Heide zum Naturpark

Die Dübener Heide entstand vor 250.000 Jahren in der Saaleeiszeit und wurde erstmals von Hermunduren im 6. Jahrhundert besiedelt. Ab dem 7. Jahrhundert ließen sich Slawen in der Region nieder, die allerdings im 12. Jahrhundert abzogen. An ihre Stelle kamen Flamen und Friesen, die von Albrecht, dem Bär, gerufen worden waren. Wechselvoll setzte sich die Geschichte fort, nach den Askaniern kamen die Wettiner und die Region gehörte zu Kursachsen.

Ab 1814 wurde sie Preußische Provinz Sachsen. Diese wurde 1944 aufgelöst. Die ursprüngliche Vegetation mit Traubeneichen und Hainbuchen oder Birken und Kiefern wich einem fast reinen Kiefernbestand. In den vorhandenen Feuchtgebieten wie der Presseler Heide oder dem Wildenhainer Bruch wachsen heute Erlen und Eschen. Die Dübener Heide war und ist landschaftlich, ländlich geprägt. Vereinzelt gibt es Heidekrautflächen – weitaus weniger ausgeprägt wie beispielsweise in der Lüneburger Heide. In früheren Jahrhunderten spielte das Heide-Handwerk eine zentrale Rolle (Töpfer, Schmied, Müller, Besenbinder etc.). Noch heute gibt es eine in Betrieb befindliche Köhlerei, die Holzkohle herstellt. Viele Menschen lebten als Bauern von der Viehhaltung (Schafe, Ziegen, Schweine und Gänse) oder als Waldbauern von der Waldarbeit. Erst vor etwas mehr 100 Jahren begann die Entdeckung der Dübener Heide als Erholungsraum. Zu DDR-Zeiten galt sie als Rückzugsgebiet für Menschen aus den Großstädten Leipzig, Halle und Dessau, die Wochenend-Häuser und sogenannte Datschen in der Dübener Heide besaßen und zum Teil noch besitzen. So gibt es zahlreiche „Kolonien“.

Die jüngere Entwicklungsgeschichte ist eng verbunden mit der politischen Wende und der Wiedergründung des Vereins Dübener Heide e.V., dem Trägerverein des Naturparks. Die noch zum Ende der DDR hin „geplante Ausweitung des Braunkohleabbaus auf die Dübener Heide hätte langfristig einen immensen Verlust von Flächen und ganzen Dörfern bedeutet“. Um wenigstens ein Stück der Landschaften in der Region zu sichern, hatten sich zunächst „grüne Tische“ gegründet, aus denen sich 1990 der Verein Dübener Heide e.V. konstituierte. Der Standort Dübener Heide wurde schließlich 1992/1993 zum Naturpark mit länderübergreifendem Ansatz ernannt. Im Jahr 2000 trat die Naturparkverordnung Sachsen in Kraft. Drei Jahre später, am 1. Januar 2003, folgte die Naturparkverordnung Sachsen-Anhalt.

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